My Heart and I just for you von xXDeadPoetXx (Omnia amor vincit (KaRe) - in Überarbeitung!) ================================================================================ Kapitel 28: *~Per aspera ad astra~* ----------------------------------- Hallo Leute von heute!!! Sonntag! Es ist soweit!!! Last but not least: "Per aspera ad astra" - das 29ste und somit letzte wirkliche Kapitel zu "My Heart and I, just for you"!!! Heute endet die römische Geschichte, jedoch kann ich schon mal verkünden, dass es noch einen Epilog in 2 Wochen geben wird. Leider erst so spät, weil ich am Dienstag nach Rhodos fliegen werde, brauch' ja auch etwas Urlaub ^^ Ich danke Euch an dieser Stelle nochmals im Voraus für Eure zahlreichen, lieben, netten, aufbauenden und einfach nur supermegabombastischtollen Kommentare zu dieser Fanfiction! Denn eigentlich habe ich sie nicht beendet, sondern Ihr! Denn ohne Euch wäre ich und damit natürlich auch diese Story nie so weit gekommen! Ich hoffe sehr, dass Ihr mich im Auge behalten und noch viel Freude und Spaß an weiteren Fanfictions von mir finden werdet!!! Ich jedenfalls würde mich drüber freuen, Euch mal wieder zu sehen/lesen! ;) Im Übrigen wird die Dankesliste dann erst nach dem Epilog erscheinen, wenn die "ganze" Fanfiction vollkommen abgeschlossen sein wird! Doch nun zu meinen speziellen Danksagungen. Ich danke dieses Mal folgenden Commentwirtern für ihre aufbauenden Worte und knuddle sie durch: kara Tut mir Leid, dass ich dich so geschockt habe ^^; Das lag nicht in meiner Absicht! Aber wenn dich das schon geschockt hat, dann hoffe ich doch sehr, dass du bei diesem Teil keinen Herzinfakt bekommen wirst. Tut mir Leid! arina-chan Na ja, schnell bin ich nicht ^^; Aber nun habe ich Zeit und ich will in den Ferien meine anderen Fanfics fertig stellen, da muss "My Heart and I" endlich ad acta gelegt werden. Scharin Bitte führe mich nicht in Versuchung! Denn das mit Ägypten - das wäre 'ne gute Idee! :) ... Hab' ich das gerade wirklich geschrieben? *schluck+ Vielleicht später einmal. Aber momentan habe ich so viele Fanfics laufen(veröffentlicht und unveröffentlicht), dass ich diese Idee etwas zurückstellen müsste. Aber es war ja Deine, du könntest also diese Fanfiction schreiben ^^ Nami87 Danköööööö ^^ *reknuddel* Geb' mir Mühe! X66 Tut mir Leid! Aber ich hör' immer irgendwie an den schlimmsten Stellen auf. Na ja, dafür bekommt man dann aber wenigstens etwas Lust drauf zu erfahren, wie es weiter geht. Aber ich mach' das echt nicht mit Absicht oder so!!! Zu deinem Wusch: Nun... ähm - *schon-im-Voraus-Taschentuchpackung-reich* ... Sorry! *kleinlaut* Chichi Zu den Enden nochmal ^^ Tjoa, des wird so sein... Ach, ne, ich verrate lieber nichts. Ich sag nur so viel, es wird ein Sad End und ein Happy End geben! - Was ich damit meine, wirst du verstehen, wenn du den letzten Teil und danach den Epilog gelesen haben wirst! ^.~ Ray-chani Tja... Den Cliffhanger hab' ich irgendwie im Blut, gomen! Danke für deine Äußerung, ich hoffe sehr, dass ich wirklich beides gut schreiben kann ^^ Wegen den Kommentaren, das ist nicht weiter schlimm! Comments schreibt man ja schließlich freiwillig! Aber ich freu mich immer drüber die Meinung von Anderen zu lesen ^^ Techno_Galaxie *verbeug* Vielen Dank für dein Lob! *blush* Freut mich immer wieder, wenn ich einen guten Teil auf die Reihe bekomme. Nun, ja die Kleinen stammen alle von Talachen und Aidria. Keine Sorge, Kai bleibt seinem Liebling treu! Kleblatt Ich hoffe sehr, dass ich dir die Freude mit diesem Teil nicht zu sehr verdorben habe... *re-ganz-fest-knuddel* shadow-lady Ja, nun so spielt halt das Leben. Aber wenn es öffentlich gewesen wäre, dass die Kinder von Tala und nicht von Kai sind, dann hätte Aidria das gleiche Schicksal erleiden müssen, wie damals Kais Mutter, Nadir oder eben noch schlimmer... Malinalda Nun, es gibt immer überraschende Wendungen, die man gar nicht vorhergesehen hat! Und so richtig geschafft haben sie es ja noch nicht... Silverslayer Ich hoffe sehr, dass die Sehnsucht auf diesen Teil am Ende nicht in Haß gegen die Autorin umschlägt ^^; Tja, und ob Ray zurückkehrt - vielleicht, vielleicht auch nicht? Vielleicht in einer anderen Weise?! Am besten, du liest es lieber selbst und schlägst mir dann den Kopf ab! Taji-Nami *reknuff* Keine Sorge, ich habe die armen, auf ein Happyend hoffenden Lesern berücksichtigt und Gnade vor Recht walten lassen! Deswegen gibt's auch einen Epilog ^^ Brauchst mir nicht für die Widmung zu danken, ich freu mich immer wieder über deine Kommentare! Was fällt dir aber ein, die immer so lang zu schreiben? *knurr* Nein, nein! Quatsch mit Soße! Find ich echt gut, dass sie so lang sind und du so viel ansprichst was dir gefällt oder missfällt!!! Da hab' ich auch viel zu lesen XD Und mein kleines Hirn wird mal gefordert. Was mit Ray passiert wirst du ja heute erfahren und keine Sorge, die Götter kommen ja wieder! Aber halt als Menschen! :) sezuna17 Na ja. Das mit dem Erbarmen hab' ich einkalkuliert, ehrlich! Aber erst später... lavanja Ich hoffe dein Gemüt ist wiederstandfähig, da wird's es beim Ende etwas Schweres zu verdauen geben ^^; Wie ich aber so viel an der Story geschafft habe, ist mir selbst noch immer ein kleines Wunder, aber vor allem haben mir die Comments von vielen Lesern weitergeholfen! ^^ Und ich hoffe sehr, dass diese auch meine anderen Fanfictions, die ich auf Animexx habe und auch die, welche noch kommen, mögen werden ^^ ChibiDragon Freut mich sehr, dass du noch andere lesen möchtest :) Ich würde mich jedenfalls dann über deine Comments freuen. ;) Ich hoffe doch, dass dieser Teil von der Länge her dir auch zusagen wird! Nochmals Danke!!! Und nun viel Spaß beim Lesen vom letzten Teil! ^ ~ " My Heart and I, just for you" ~ ^ >^~*Chapter 29*~^< Per aspera ad astra ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ - Flashback - „Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch", erwiderte Raius glücklich und ritt daraufhin durch das Tor in die dunkle Nacht hinein. Im selbem Moment kam es Kai so vor, als würde sein Herz ihm aus der Brust gerissen werden. Er sank auf die Knie und bekam für einen Moment keine Luft mehr, während seine Augen ohne jegliche Gefühle auf den Boden gerichtet waren. Er griff sich mit einer Hand an die Brust und mit einem Mal war sein Schmerz wieder vorbei. Er vernahm nur noch seinen sehr schnellen Herzschlag. Bitte gib' wirklich gut auf dich Acht, mein Geliebter. Ich will dich nicht noch einmal verlieren < Kai hoffte inständig, dass er einfach nur zu überanstrengt war und sich diese Schmerzen und dieses seltsame Gefühl der Leere eingebildet hatte... Sollte er dennoch Recht behalten? - Flashback Ende – ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Nach kurzer Zeit nur hatte der schwarzhaarige Oberbefehlshaber das entsprechende Viertel erreicht, in dem die Christen Feuer gelegt haben sollen. Schon von weitem schlug Ray die Hitze ins Gesicht und es fiel ihm schwer zu atmen. Überall rannten schreiende, verzweifelte oder weinende Menschen jeglichen Alters umehr und versuchten, ihr Hab und Gut zu erretten. Ray hingegen ritt weiter voran durch diese große Menge und suchte nach seinen Männern, von denen ein Teil die Brände löschen und der andere die Christen zurückhalten sollte. Als Ray jedoch auf der großen Marktstraße zum Marktplatz vorgedrungen war, zeigte sich ihm ein Bild des Grauens. Überall lagen Männer und Frauen, unter ihnen auch seine Soldaten, leblos auf dem Boden über das gesamte Forum verstreut, während zugleich aus der Nähe lautes Kampfgeschrei zu ihm herüberdrang. Sogleich verfinsterte sich sein Blick, er zog sein Schwert und gab seinem Pferd die Sporen, wodurch es im schnellen Ritt durch die Straße eilte, bis er endlich den Kampfplatz erreichte. Gewöhnliche Bürger gingen auf die Soldaten los und diese wehrten sich heftig gegen deren Angriffe. Es war einfach ein grausames Bild und Raius vermochte nichts einzufallen, wie er die nur stoppen konnte... So ritt er durch ihre Reihen und versuchte sie aufzuhalten, in dem er laut die Anweisung schrie, dass seine Soldaten nicht mehr kämpfen sollten. Und tatsächlich half es! Sogar die Bürger hielten mit geweiteten Augen ein. Gewiss kannten sie Raius Unus! Wer nicht in Rom?! Einer der größten Oberbefehlshaber aller Zeiten war er und so berühmt, wie fast kein Anderer, außer dem Kaiser selbst. Auch die Soldaten gehorchten ihrem Meister sogleich aufs Wort und ließen ihre Schwerter und Bögen sinken. Ein unglaubliche Stille brach auf dem Forum aus, während alle Blicke auf Ray lagen, der froh war, dass er den Kampf hatte stoppen können... Doch im nächsten Augenblick ging in der Reihe der Christen ein Murmeln und Tuscheln umher. "Bürger Roms, was treibt Euch zu solch' Taten, dass ihr gar Eure Schützer bekämpft?!", fragte Ray deswegen laut und hielt sein Pferd vor ihren Reihen an. Ein älterer Mann wagte es sogleich zu antworten: "Sie beten noch die alten Götter an! Das ist falsch! Es gibt nur einen Gott und diesen verspotten sie!" "Habt Ihr nicht selbst einmal an die anderen Götter geglaubt als noch nichts über den Einen bekannt gewesen war? Habt Ihr diesen Göttern nicht auch gehuldigt? Und erschien es Euch zunächst nicht auch fremd, nur einem einzigen Gott zu dienen?!" Rays Fragen waren genau bedacht und die Leute reagierten unterschiedlich auf sie, jedoch zumeist zurückhalten, bis das Murmeln in der großen Menge erneut lauter wurde. "Aber Sie müssen sich auch eines Tages bekehren!", schrie ein anderer, den Ray hatte nicht sehen können. "Bekehren? Ihr wollt diese Menschen bekehren mit Feuer und Schwert und somit mit Gewalt?! Was seid Ihr dann für Menschen?! Grausam und herzlos?! Glaubt Ihr tatsächlich, dass Euer Gott der Liebe so etwas dulden würde?!" Die Menschen schienen nun unentschlossen, teilweise sogar einsichtig und wussten dieses Mal keinen Rat, bis unerwartet eine Stimmte hinter den Reihen der Bürger erklang: "Wie kannst du es wagen, zu glauben, du weißt etwas über unseren Gott! Du weißt nichts, du Narr!" Die Reihe der Menschen spaltete sich und Freude schien bei den meisten einzukehren als ein Junge mit blauen, kurzen Haaren durch ihren bereiteten Weg schritt. "Jemand, der dem alten Weg folgt, kann man nun einmal nicht zutrauen, dass er unsere Aufgabe versteht!", fuhr sein Gegenüber fort. "Dann versucht es mir zu erklären! Ihr seid doch ein Gelehrter!" Ray ließ sich nicht abschrecken und beharrte auf seiner Standhaftigkeit. Er wusste, wer vor ihm stand, auch ohne dass dieser seinen Namen nannte. Seine hellblauen Gewänder und seine weiße Toga verrieten ihn. So sahen nur Gelehrte des neuen Glaubens aus. Außerdem gab es nur einen, der so sehr darauf aus war, ganz Rom zu bekehren. Kanus Crudelus... Dieser blickte abwertend zu Ray hinüber, gab ihm jedoch vorerst keine Antwort. "Jemandem wie euch das Wort unseres Herrn zu erklären, wäre höchster Verrat meiner selbst!", erwiderte er schließlich doch, während sich die Menschen wieder um ihn scharrten. "Es ist doch wohl eher so, dass Ihr keinen wahren Grund dafür nennen könnt! Mit Geduld und Rede kann man mehr in den Herzen der Menschen bewirken, als mit Gewalt. Und die Macht, die diese Menschen Euch verliehen haben, habt Ihr nur gnadenlos ausgenutzt und sie zu Mördern gemacht! Damit seid Ihr kein Gelehrter in meinen Augen!" Die Menschen und Soldaten hatten Rays Worten stumm gelauscht, es brach jedoch kein Gemurmel mehr aus. Jeder schien sich in seinem Innersten selbst über die gesprochenen Worte nachzudenken. Doch Kanus blieb stumm, mit hasserfüllten Augen schaute er den Oberbefehlshaber an. Dieser zog sein Schwert hervor und hielt es sich vor sein Angesicht, um ein Urteil zu verkünden. "Kanus Crudelus, in Namen des Kaisers Kaius Severus, verurteile ich Euch wegen Eures Machtmissbrauchs und der Ketzerei zum Tode!" "Das steht nicht in deiner Macht! Ich bin ein Priester! Ich bin jener, der Gottes Wort auf Erden spricht! Tötest du mich, wird Gott dich verfluchen!", sprach der Blauhaarige mit Spott. "Ihr wagt es, Euch noch immer als Gelehrter auszuweisen?! Ihr mit Eurer Engstirnigkeit seid es nicht einmal annährend! Ich selbst kenne einige Priester des neuen Glaubens und diese sind wahrhaftig Vertreter Gottes auch ohne das sie töten und morden!", entgegnete Ray. Auch in seiner Seele begann der Haß nun ein Feuer zu schüren. "Sie sind blind! Glauben, mit Reden die Menschen zu bekehren! Doch nie wird sich das durchzusetzen! Aber der Kaiser schweigt ja und sagt den Menschen nicht, sie sollen sich an den neuen Gott halten! Immer noch gibt es jene, wie Euch, die an nichts mehr glauben oder noch den alten Göttern huldigen!", schrie sein Gegenüber erzürnt und einige Rufe aus der Menge stimmten ihm zu. "Heißt es unter Euch nicht selbst, man muss sich aus freiem Willen für Gottes Herz entscheiden? Soll dieses Blutvergießen für Euch wahrlich freier Wille heißen!?" Ray deutete auf die Menge, dann auf die bereits Toten, die auf der Straße lagen. Bewegungslos. Stumm, während ihr Blut von der Erde aufgesogen wurde... Wiedermals trat ein längeres Schweigen unter den vielen Anwesenden ein, während Ray sein Schwert leicht sinken ließ. "Ich gebe Euch eine letzte Chance! Ich ziehe das Todesurteil zurück, denn dann wäre ich nicht besser als Ihr selbst! Ich verbanne Euch aus Rom! Geht und kommt nie wieder zurück, damit sei es auch getan, dass Ihr die Menschen nicht mehr mit Euren finsteren Machenschaften bezirzen könnt!" Kanus aber lachte über diese Urteil. Sein Lachen war kalt und grausam, sodass selbst Ray sich unwohl fühlte. Wolken schoben sich dicht am Himmelszelt zusammen und verdeckten die leuchtenden Sterne. Ein rauer Wind pfiff durch die Gassen. "Du kannst mich nicht verbannen! Niemals, denn ich bin unsterblich! Ich bin Gottes Wort! Gottes Leben! Ich wurde auserwählt!" Der Wahn stand Kanus ins Gesicht geschrieben und verängstigt wichen die Menschen nun langsam vor ihm zurück als sie begriffen welch' Monstrum vor ihnen stand. "Er... Er ist ein Ketzer! Worauf wartet Ihr! Wollt Ihr nicht den göttlichen Glanz vernehmen?!", schrie der Blauhaarige in die Menge und Ray hatte entgültig genug. Dieser Priester war dem Wahn verfallen, er konnte nicht mehr klar denken! "Herr, eine Falle!", schrie unerwartet ein Soldat aus den hinteren Rängen, so dass Ray mit dem Pferd herumwirbelte. Doch niemand war in den Straßen zu sehen, so blickte er wieder auf den Soldaten, der gerufen hatte. Doch im nächsten Moment wurde dieser durch einen Pfeil durchbohrt. Kurz darauf fielen weitere Männer seines Regiments durch Pfeilschüsse zu Boden. Ray konnte die Bogenschützen jedoch nicht ausfindig machen. Diese schreckten sogar nicht davor zurück, die Menschenmenge zu beschießen, wodurch diese panisch mit Schreien auseinander lief. "Ja, ja meine Boten! Tötet die nicht Gläubigen! Tötet sie!", schrie Kanus zugleich lachend und blickte 'gen Himmel, seine Augen starr geradeaus gerichtet. Ray gab seinem Pferd die Sporen und achtete nicht mehr auf das Meer aus Pfeilen, das einen Menschen nach dem Anderen zu Fall brachte. Er wusste, dass die Schützen sich irgendwo auf den Dächern der Häuser befanden. Doch er hatte keine Chance sie aus ihren Verstecken zu locken, da er sie nicht einmal, aufgrund der vorangeschrittenen Stunde der Nacht, richtig sehen konnte. Also musste er ihren Anführer töten... Sein Schimmel eilte auf Kanus zu und Ray war bereit, mit dem Schwert zu zuschlagen und diesem grausamen Treiben nun endlich ein Ende zu setzen. Doch unerwartet durchzog ihn ein Schmerz, der von seiner Schulter ausging und so wurde er mit einer gewaltigen Wucht von seinem Reittier gestoßen. Der Oberbefehlshaber landete im Bruchteil einer Sekunde hart auf dem sandigen Boden und blieb für einen kurzen Moment benommen liegen, während er immer noch Kanus Lachen im Hintergrund vernahm... Ray schlug seine Augen. Er war noch leicht benommen als er zu seiner rechten Schulter blickte, in der ein Pfeil steckte. Sofort rappelte er sich langsam auf. Die Bogenschützen hatten aufgehört zu schießen und die meisten Menschen, wie auch Soldaten, lagen tot am Boden. Der blauhaarige Priester stand in ihrer Mitte und lachte immer noch, während er zum Himmel sah. Ray packte zugleich den Pfeil, der in seiner Schulter steckte und zog ihn mit einem Ruck hervor, warf das Geschoss dann schließlich zur Seite. Fackeln der Häuser, die nahe bei ihnen waren, gaben Ray noch etwas Sicht, sodass er immer noch den Priester sehen konnte, auch wenn der Blick leicht vor seinen Augen verschwamm... Ray wusste, was dies bedeutete. Der Pfeil war vergiftet gewesen, jedoch kein tödliches Gift. Nur eines, das seine Kräfte schwächte... "Nun Raius Unus, glaubt Ihr immer noch, ich sei kein Erwählter Gottes?!", rief Kanus und lächelte verrückt seinen Gegenüber an. Nun standen sie sich allein in einer großen Entfernung gegenüber. "Bogenschützen sollen ein göttliches Zeichen sein?! Das ich nicht lache!", gab Ray spöttisch von sich und versuchte dabei, sein Gleichgewicht beizubehalten. Kanus Blick verfinsterte sich schlagartig. "Dann erhört nun mein Urteil: Sterbt!", schrie der Blauhaarige im nächsten Moment und der Schwarzhaarige hörte wiedermals Geschosse, die auf Bogen gespannt wurden. >Nein, so wird es nicht enden! Nicht so...! Ich habe Kai mein Wort gegeben.< Raius begann zu rennen. Jedoch nicht, um zu flüchten. Nein, er rannte mit seinem Schwert auf Kanus zu, der weiterhin ruhig an seinem Platz verweilte und lächelnd alles mitverfolgte. "Stirb endlich!", schrie er im nächsten Moment und gab somit den Schützen ein Zeichen. Ray vernahm die Pfeile, wie sie die Luft teilten und auf ihn zukamen. Er war nur noch einige Meter von dem Blauhaarigen entfernt. Doch schon spürte er, wie ihn zwei weitere Pfeile durchbohrten. Er drohte, im nächsten Augenblick zu Boden zu stürzten. Einige schlugen auch neben ihm im Sand ein. Der Oberbefehlshaber jedoch, achtete nicht mehr auf seine Wunden... Er hatte nur noch den Blauhaarigen vor Augen und hob bereits sein Schwert. Weitere Pfeile wurden dabei auf ihn herabgeschossen. Wiedermals trafen ihn welche, dennoch hielt er nicht ein. Er wurde von einer unsichtbaren Macht geleitet, die ihm sagte, dass er dies zu Ende führen musste. Kanus blickte erschrocken drein. Er konnte sich nicht rühren. Mit angsterfülltem Gesicht schaute er auf die Gestalt, die ihm den Tod bringen würde. Doch als Ray sein Schwert bereits dazu ansetzte und zustechen wollte, kehrte Kanus Geist zu ihm zurück. Er griff an seinen Gürtel und zog seinen Dolch hervor, bereit den Schwarzhaarigen zu empfangen. Dieser schwang im selben Moment sein Schwert. Kanus konnte jedoch ausweichen, packte Rays Schulter und stach ihm seinen Dolch in seinen Leib. Ray blickte geradeaus in die Dunkelheit... Im nächsten Moment ließ er sein Schwert los und sackte auf die Knie. Kanus hatte zugleich seinen Dolch wieder hervorgezogen und lächelte siegesgewiss, wobei er einige Schritte zurücktrat, um sein Werk ausführlich zu betrachten. Kai, mein geliebter Kai! < Plötzlich sah er warmes, gleißendes Licht vor seinen Augen, statt der dunklen Finsternis. Er verspürte seine Wunden und den Schmerz nicht mehr, als ihn weitere Pfeile auf Kanus Befehl durchbohrten. Nur noch Kais lächelndes Gesicht erblickte Ray vor sich und streckte nach diesem seine Hände aus... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die Sonne ging langsam wieder über Rom auf und kündigte einen weiteren Tag an. Kai stand in seinem Schlafgemach an eine Säule gelehnt. Er hatte die ganze Nacht über nicht schlafen können, weil sein Geliebter immer noch nicht zurückgekehrt war. Jedoch hatte er auch nichts vernommen. Es war merkwürdig gewesen. Aber so wusste er wenigstens, dass Ray nichts zugestoßen war. Schon lange hatte Kai aber gespürt, das ihr gleiches Blut sich wandelte und sie sich veränderten, sodass ihre Herzen zwar immer noch im selben Takt schlugen, sie jedoch nicht wahrhaftig einander spüren konnten, so wie es früher immer der Fall gewesen war... Erst gestern bei später Abendstunde, als Ray fortgeritten war, hatte er wieder diese Gefühle vernommen und deswegen machte er sich nun Sorgen um Ray. Sehr große sogar... Ach Geliebter, wo bist du nur? < Plötzlich vernahm er ein Geräusch hinter sich. Jemand trat ein. Doch als er glücklich herumwirbelte, erblickte er nur Tala und nicht Ray. Leicht enttäuscht ließ er seinen Kopf sinken und blickte dann wieder durch die Säulen hindurch nach draußen, dem Sonnenaufgang entgegen... Tala kam mit besorgtem Gesicht zu Kai herübergeschritten und stellte sich an seine Seite, teilte mit ihm einen Moment lang stumm den Ausblick. "Hast du etwas vernommen?", fragte der Rothaarige schließlich, doch Kai schüttelte betrübt den Kopf. "Nein, nichts." Im nächsten Moment jedoch festigte Kais Blick sich und er wandte sich schließlich ab. Sogleich schritt der Kaiser durch den Raum in Richtung Säulenhalle davon. Tala blieb für einen Moment irritiert zurück, dann lief er Kai hinterher. Er ahnte schon, was der Kaiser im Sinn hatte. "Kai, lass mich Ray suchen gehen! Du hast Pflichten, die du nicht vernachlässigen kannst!", sprach Tala auf seinen Freund ein, als dieser in Richtung der Pferdeställe davon ging. So früh am Morgen waren nicht viele Bedienstete auf den Gängen und so konnte der Oberbefehlshaber weiter mit seinem Freund in einer vertrauten Art sprechen, ohne dass es gleich als respektlos abgewertet wurde. "Diese Aufgaben sind unwichtig! Ich werde Ray nicht alleine lassen! Er hätte schon längst zu mir zurückkehren müssen!", erwiderte der Silbernhaarige und schritt dabei die Palasttreppen herab, während Tala ihm weiterhin folgte. Dieser sah, wie der Silberhaarige nur schwer seine Tränen zurückhalten konnte. "Ray ist für mich das Wichtigste! Alles andere ist mir egal! Er gab meinem Leben erst einen richtigen Sinn!", sprach Kai weiter und blieb stehen. Tala ebenso. Kurz verweilten sie in der Stille, bis Tala schließlich nickte. Ja, diese Gefühle verstand er sehr gut... Er selbst empfand ja so für Aidria und seine Kinder. Würde ihnen etwas zustoßen, würde er jeden töten, der dies zu verschulden hatte - wirklich jeden! "Aber ich begleite dich!", fügte er hinzu und Kai nickte dankend. Dann liefen sie eilends zu den Ställen und sattelten zwei Pferde. Mit einigen weiteren Soldaten machten sie sich schließlich auf den Weg und Kai überkam mehr und mehr das Gefühl, dass Ray etwas Schreckliches zugestoßen war. Er hoffte jedoch inständig, dass dem nicht so war... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ruhig schritt sie durch die Gänge des Palastes. In ihren Armen lag Achilles - Phillipus und schlief. Aidria war noch recht müde. Doch als sie gespürt hatte, wie Talus von ihrer Seite gewichen war, um sich zu Kai aufzumachen, hatte auch sie nicht mehr schlafen können. Sie hatte gespürt, dass auch Tala die ganze Nach an ihrer Seite nicht geschlafen hatte. Er machte sich immer noch große Sorgen um Kai, obgleich Aidria fand, dass er dies nicht mehr brauchte. Kai war selbst zu einem großen Kaiser geworden... Sie hatte versucht, wieder allein in ihrem Bett zur Ruhe zu kommen, doch nur kurz darauf hatte ihr jüngster Sohn begonnen zu schreien, sodass sie gezwungen war, aufzustehen und ihn zu stillen. Dennoch hatte er daraufhin nicht Einschlafen wollen. So war sie leise durch das Gemach ihrer älteren Kinder geschritten, die friedlich aneinandergekuschelt in ihrem großen Bett geschlafen hatten und hatte sich anschließend zu einem kleinen Spaziergang aufgemacht. Auch sie brauchte etwas Zeit und Ruhe. Wollte ihre Gedanken sammeln und sich Hoffnung für die Zukunft schenken. Ja, manchmal war es sehr hart für Tala und sie, dieses große Geheimnis dem römischen Volk gegenüber zu bewahren. Doch Kai und auch Ray hatten sie sehr gut unterstützt und sie bereute ihre Schritte keinesfalls. Nein, im Gegenteil. Sie liebte ihre Kinder, über alles! Doch sie wusste, dass es Tala noch schwerer als ihr fiel. Schließlich konnte er nicht auch väterlich, wie sie mütterlich, für die Kinder da sein. Sie mussten die Kinder belügen und als Aidria auf ihren schlafenden Sohn herabblickte, fragte sie sich, ob sie nicht in ferner Zukunft, dieses Geheimnis den Kindern würde anvertrauen können... Aidria wünschte es sich jedenfalls. Doch es würde nicht viel bringen. Vielleicht würden sie sich am Ende noch von ihnen abwenden und sie hassen! Und das war wirklich das allerletzte, was Aidria wollte. Schließlich liebte sie ihre Kinder über alles... Als sie in die Nähe des Gartens kam, hörte sie unerwartet fröhliches Lachen und trat verwundert zwischen den Säulen hindurch ins Gras. Frischer Morgentau lag über der Wiese und die Blumen öffneten sich gerade, nahm das Wasser des noch frischen Taus willkommen in sich auf... Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, während sie die spielenden Kinder beobachtete. Es waren Artemis und ihr Sohn Xevian. Ausgelassen tobten sie über die Wiese und spielten fangen. Xevian hatte jedoch einige Probleme, Artemis einzuholen. Diese lachte vergnügt und eilte um einen Baum herum. Wieder hatte sich Xevian also davongeschlichen. Aidria musste leicht den Kopf schütteln. Megara hatte ihr schon davon erzählt. Sie war beleidigt gewesen, weil sie nie hatte mitgehen dürfen und sie war leicht eifersüchtig auf Artemis, weil ihr Bruder sich viel mehr um sie, als um Megara selbst kümmerte, obgleich sie früher immer zusammen gewesen waren. Ihre Tochter hätte diese Eifersucht jedoch nie wirklich zugegeben. Man konnte es jedoch ihrem Benehmen ansehen. Aidria schwieg dennoch dazu. Schon bei Xevians erstem Treffen mit Artemis, hatte sie mitbekommen, dass Xevian Artemis mochte. Sie waren sehr gute Freunde und Aidria wünschte sich, dass in der Zukunft ihr Sohn vielleicht sogar in Artemis seine Liebe für ein ganzes Leben finden würde... Zwar würde Xevian in diesem Jahr erst sein fünftes Lebensalter erreichen und Artemis bereits ihr siebtes, doch die beiden spielten immer so zusammen und vertraut, als seien sie gleichalt. Und Megara... Gewiss, auch sie würde eines Tages einen schönen jungen Mann treffen und sich verlieben. Ohne Zweifel... Nur was wohl Achilles-Phillipus in der Zukunft erwartete, dass wusste Aidria noch nicht. Ihr Sohn war einfach noch zu jung, um wirklich zu ahnen, was er eines Tages tun würde. Doch bestimmt würde er so stark und mutig sein wie sein Vater. Immer auf Abenteuer aus und wahrscheinlich weit von Zuhause kämpfend. Ebenso wie sein Vater... Mit einem leicht traurigen Blick wandte Aidria sich wieder von Xevian und Artemis ab, die weiter hinten im Garten immer noch ausgelassen tobten. Sie trat einsam und allein mit ihrem Kind auf dem Arm den Rückweg in ihre Gemächer an. Sie hoffte, dass Tala bald zurückkehren würde und ihr diese Einsamkeit fortnahm... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Kais Herz schlug ihm heftig gegen seine Brust. Sein Pferd eilte rasch durch die Straßen... Man hatte Ray gefunden. Als er den Soldaten jedoch nach Rays Wohlbefinden gefragt hatte, hatte dieser nichts geantwortet und nur bedrückt zu Boden geschaut. Sogleich war er darauf losgeprescht und Tala hatte nur schwer mit ihm mithalten können... Er musste nur noch in eine Straße einkehren, dann würde er schon von weitem den Markplatz sehen. Dort sollte sein Liebster sein! Er trieb sein Pferd noch schneller voran und im nächsten Moment befiel ihn große Angst. Immer näher kam er dem Markplatz und als die Straße in einem weiten Kreis endete, stoppte er sein Pferd und starrte mit geweiteten Augen in die Mitte... Schlagartig schossen dem Kaiser Tränen in die Augen und Kai vermochte sich nicht zu rühren. Angekettet an die Strafsäulen mitten auf dem Platz und von einigen Pfeilen durchbohrt, hang Ray bewegungslos da. Niemand war auf dem Platz. Es war still und leer. Die Menschen trauten sich nicht aus ihren Häusern. Kai sprang sofort, als er sich wieder gefangen hatte, ab und rannte die Treppen zu den Säulen hoch. Betete, es sei noch nicht zu spät. Mit seinem Schwert zerschlug er die Ketten in kürzester Zeit. Ray fiel ihm in seine Arme. Sein Blut, das überall von seinem Körper rannte, sickerte nun in Kais Kleidung. Dieser sank schluchzend mit Ray in den Armen auf die durch Blut betränkten Platten. "Ray! Nein, oh nein. Ray, bitte...! Du darfst mich nicht verlassen haben. Bitte!" , wisperte er kraftlos, während sein Herz so stark schmerzte, als hätte man es ihm gerade erst aus der Brust gerissen. Plötzlich spürte er, wie seine Umarmung erwidert wurde. Ray schlug langsam seine Augen auf. "Kai... Meine Bitte wurde e-erhört. Ich wollte...d-dich noch e-einmal wiedersehen." Ein schwaches Lächeln legte sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen, während dessen Tränen zunahmen und auf Rays Arm fielen. "Hör auf, zu weinen...", brachte er schweratmend hervor. "Bitte sprich nicht. Schone dich!", flehte Kai, während seine Tränen im nächsten Moment noch stärker über seine Wangen rannten als er das genaue Ausmaß der Verwundung seines Liebten sah. "Keine Sorge! Es wird alles gut werden! Du wirst wieder bei mir sein." "Aber ich bin doch immer bei dir", lächelte Ray schwach, wobei auch in seine Augen Tränen aufstiegen. "Es... Es ist nur zu schade, dass ich dein wunderbares Gesicht nicht mehr sehen kann", fuhr der Schwarzhaarige fort und betastete mit seiner Hand Kais Gesicht und versuchte ihm die Tränen fortzuwischen, während sein Gegenüber verwundert war. "Wie - Du kannst mich nicht...?" "Die P-Pfeile waren mit G-Gift versehen. Sie nahmen mir mein A-Augen- licht", erwiderte Ray leidend und musste sich noch mehr an Kai festhalten, um nicht gleich wieder der Ohnmacht zu verfallen. Im nächsten Moment fragte sich der Kaiser, was er hier machte. Er musste Ray schnellst möglich von hier fortschaffen! Sofort stützte er Ray leicht und versuchte mit diesen aufzustehen, doch Ray sank wieder zurück und klagte leise vor Schmerzen. "Komm' schon Ray, bitte reiß dich zusammen! Du wirst wieder gesund werden!" Doch sein Geliebter schüttelte, mit einem traurigen Lächeln, nur leicht den Kopf, während er seine Augen schloss. "Nein. Ich werde gehen. Ich habe schon die Wärme verspürt. Ich werde dann auf dich warten und immer bei dir sein - auch wenn du mich nicht wirst sehen können, mein Liebster. Das schwöre ich dir." Rays Worte beantwortete der jung Kaiser allein mit einem entsetzten Gesichtsausdruck, der für sich sprach. "Nein! Nein, ich werde dich nicht gehen lassen. Ray, bitte..." Dieser berührte nochmals Kais Wange und zog ihn zu sich. Küsste ihn etwas ungeschickt auf die Lippen, da er nichts mehr sehen konnte. Kai erwiderte den Kuss, während weiter stumm Tränen an seinen Wangen herabliefen. "Ray, ich liebe dich", flüsterte Kai als sie sich lösten und ergriff seine Hand, küsste die blutende Handfläche. "Ich liebe dich auch." Ray legte seinen Kopf an Kais Schulter und schloss seine Augen, dann sackte er weg. Ein weißes Licht empfang ihn und er fand sich unerwartet auf einer Wiese wieder. Es herrschten alle Jahreszeiten in diesem Lande... Ein Jahrzehnt erschien wie ein einziger Tag. Vögel hörte man von weitem, die heiter ihre Lieder verkündeten, während ein Wasserfall in der Ferne einen Fluss bereicherte, der durch dieses herrliche Land floss. An einem Baum sah er ein Liebespaar. Es sah glücklich aus und lag sich in den Armen. Ein Lächeln legte sich auch auf seine Lippen... Ein wunderschöner und heiterer Traum umfing ihn in seiner ganzen Pracht. Da erschien sein Begleiter. Ein kleiner Tiger. Er führte ihn fort in eine bessere Welt, doch Ray vergas seinen Liebsten und das Versprechen, das er ihm gegeben hatte, nicht. Niemals... Die Hand, die Kai gehalten hatte, glitt aus seiner Handfläche, an der Seite von Rays Mund lief ein Rinnsal Blut herab und als Kai seinen Kopf auf der Brust seines Liebsten ablegte, schluchzte er leise. Oh Gott... W-Warum?! < "WARUM NUR?!", schrie er zum Himmel empor und drückte Rays leblosen Körper nahe an sich. Im selben Augenblick erreichte auch Tala den Marktplatz, hielt jedoch sogleich ein als er Kai sah, wie er Ray in seinen Armen hielt. Er stieg ab und ging langsam auf Kai zu. Sein Blick gen Boden und voll Trauer, bis er sich neben seinen Freund und Vertrauten kniete und sachte seine Hand auf die Schulter seines Kaisers legte. Kai schaute erschrocken auf und blickte stumm zu Tala, welcher wieder sein Haupt senkte. Dann blickte der Silbernhaarige wieder zu seinem Geliebten herab und küsste zum Abschied seine Stirn, auf dem ein Kreuz mit einem Dolch eingeritzt worden war. Kai kannte dieses Zeichen, doch die Trauer um seinen Liebsten war gewiss in diesem Moment stärker als der Haß auf die Christen, die das alles seinem Geliebten angetan hatten. Schlagartig hatte sich auch der morgendlich Himmel verdunkelt und die herrliche Pracht der Sonne gänzlich verschlungen. Es begann zu regnen, als würde Gott selbst um sein Opfer weinen und nun mit dieser Naturgewalt persönlich um Verzeihung bitten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Rauch stieg aus vielen Vierteln in den Himmel empor. Menschen liefen panisch durch die Straßen und schrien um Hilfe, während einige Soldaten gemeinsam mit den Wächtern die Feuer und Brände zu löschen versuchten... Er hingegen saß still in seinem Thronsaal. Stützte sein Haupt durch eine Hand ab und blickte hinaus auf seine Stadt mit ausdruckslosen Augen, so als sei seine Seele nicht mehr auf Erden präsent. Erst als jemand den Thronsaal betrat und mit besorgtem Gesicht nach vorne schritt, schien er aus seiner Traumwelt aufzutauchen. Tala verbeugte sich etwas und trat dann näher an den Silberhaarigen heran, dessen Augen ihn zornig anblickten. "Habt Ihr ihn gefunden?", fragte der Kaiser und erhob sich, doch der Rothaarige schüttelte leicht den Kopf. "Nein, noch nicht. Aber er wird wahrscheinlich nicht mehr in der Stadt sein. Wir haben schon eine Woche nach ihm gesucht. Er wird fort sein. Die Flucht wird er ergriffen haben, wie ein feiger Hund!" "Ihr werdet trotzdem weitersuchen! Ich will jeden verfluchten Christen in meiner Stadt verbrennen sehen!" Talas Augen blickten seinen Freund erschrocken an. Was hatte der Hass nur aus ihm gemacht? "Aber Kai - diese Menschen können nichts dafür! Sie tragen keine Schuld an dieser Tragödie!", sprach Tala besorgt, während Kai sich seiner Stadt zuwandte, vom Thron aufstand und zu den Säulenhallen herüberschritt, um sich die Flammenmeere zu betrachten. Bitterkeit lag in seinem Blick und sie würde nie mehr vergehen. Denn gestern hatte er seinem Liebsten die letzte Ehre erwiesen und mit ihm dessen letzten Weg beschritten. Jedoch auf alte Art und Weise, getreu der altrömischen Sitten. - Flashback - Auf dem Marktplatz hatte man Holz gestapelt und nach neun Tagen, nach der alten Zeit die Spanne, in der man die Toten auf ihr nächstes Leben vorbereitete, wurde der Leichnam des größten Oberbefehlshabers, den Rom jemals gekannt hatte, letztlich den sachten Flammen des ewig lodernden Feuers übergeben... Kai war der Letzte gewesen, der sich bei Anbruch der Nacht von Ray verabschiedet und ihm zwei Goldstücke auf die Augen gelegt hatte. Und auch als die Sonne gänzlich hinter den Hügeln Roms verschwunden war, hatte er die erste Fackel geworfen, um den Haufen anzuzünden und den Körper seines Geliebten letztlich der Ewigkeit zu übergeben. Aidria hatte dieses Mal an Talas Seite gestanden und bitterlich in seinen Armen geweint, wobei auch Achilles-Phillipus geschrien hatte, während die Kinder nahe bei Max und Diana, sowie Apollon und Tyson geblieben waren. Artemis hatte sich an das Gewand ihrer Mutter geklammert und bitterlich geweint. Sie war die Älteste und verstand somit, dass Ray auf immer von ihnen allen fortgegangen war und niemals wieder zu ihnen zurückkehren würde. Megara hingegen hielt ihre Puppe fest in den Armen und klammerte sich an Xevian, der versuchte, wie es von einem Mann erwartet wurde, seine Tränen zurückzuhalten. Kai hatte hingegen gedankenverloren auf das große Feuer, das die Dunkelheit der schwarzen Nacht durchbrach, geblickt, in welchem sein Geliebter Stück für Stück verbrannte... Das Letzte, das er sah, war eine Gestalt im Feuerrauch. Diese verschwand schließlich am finsteren Firmament. Doch Kai hatte sie an Drigger erinnert. Ober dieser die Seele seines Liebsten mit sich genommen hatte, auf dessen letzte weite Reise?! So nah und doch so fern... So ewiglich und doch so kurz wie ein kurzes Wispern des Winds... Kai hatte seit einer Woche geweint und als die letzten Flammen das verbrannte Holz verzerrten, hatte er allein mit Tala vor dem Scheiterhaufen gestanden und beinahe emotionslos auf die letzten Überreste des Feuers geblickt. Als die Nacht schon weit vorangeschritten war und bereits die helle Scheibe des Mondes über der Stadt ihren Schein versprühte, stand Kai letztlich immer noch bewegungslos an der selben Stelle wie so viele Stunden zuvor. Tala trat schließlich zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Kai wirbelte zu ihm herum und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Tränen liefen an seinen Wangen herab und benetzten schließlich Talas Haut. Dieser jedoch schloss seine Augen und nahm seinen Freund in seinen Armen auf. Bettete seine Wange in des Jüngeren Haar. So hatten sie lange Zeit dagestanden. Sich ohne Worte nur sehr wenig Trost gespendet. Doch nichts hätte Kai die Trauer und den Hass gegen die Christen nehmen können. Nichts hatte ihn glücklich gemacht. Nichts - außer Ray. Und dieser hatte sie verlassen. War von Kai gegangen und würde niemals wieder zu ihm zurückkehren... - Flashback Ende – "Das ist mir egal! Jemand wird dafür bezahlen! Und nun geh' mir aus den Augen!", zischte Kai wütend, während er aus seiner schmerzlichen Erinnerung wieder auftauchte. Tala sah ihn flehend an. "Kai, bitte, bedenke, dass du unschuldiges Leben auslöscht! Und -" "War Ray etwa kein unschuldiges Leben?! Hatte er nicht das Recht, endlich glücklich zu werden! Hatten wir nicht das Recht dazu?! Was will dieser neue Gott noch von uns! Was haben wir ihm angetan, dass er uns so straft?!", schrie Kai außer sich und wirbelte herum. Im nächsten Moment jedoch wurde er von dem rothaarigen Oberbefehlshaber ergriffen und gegen eine Säule gedrückt. Ihre Gesichter waren sich sehr nahe. "Kai, der Hass hat dich blind gemacht, verfalle ihm nicht!", mahnte Tala mit flehendem Gesichtsausdruck, wonach er Kais Hand packte, die ihm im selbem Augenblick eine Ohrfeige verpassen wollte. Diese barg er sanft in seiner Hand und hauchte einen sanften Kuss in die Handfläche. Tala wusste, wie sehr sein Freund litt und was für Schmerzen er empfand. Doch er vermochte sie nicht zu lindern... Er fühlte sich hilflos und so unnütz, wie noch nie zuvor. Auch schimmerten nun in seinen Augen Tränen. Tränen der Verzweiflung. "Was soll ich nur tun, dass du für einen kleinen Augenblick deine Leiden vergisst? Wie kann ich dir helfen, Kai?! Bitte, sag' es mir...", wisperte Tala und ersuchte Kais Blick. Der Kaiser wich ihm jedoch bekümmert für einen Moment aus, ehe er tief durchatmete und Talus schließlich entschlossen anblickte. "Geh' mir aus den Augen und lass mich allein!" Die Augen des Rothaarigen blickten erschrocken auf den Kaiser. Langsam löste er seinen Griff von Kai und trat zwei Schritte zurück. Diese Worte hatten gesessen. Hatten ihn zutiefst verletzt... Im nächsten Augenblick taten Kai diese harten Worte auch schon leid. Doch er wollte einfach seine Ruhe haben! Seinen Frieden! Und dabei konnte ihm nun wirklich keiner helfen. "Bitte Tala, geh' jetzt", bat Kai etwas ruhiger und freundlicher und sah ihn flehend an. Der Oberbefehlshaber verstand und nickte dem Silberhaarigen traurig zu, dann deutete er eine Verbeugung an und mit einem "wie Ihr wünscht", war er aus dem Saal gegangen. Kai glitt zugleich an der Säule herab und vergrub das Gesicht in seinen Knien, die er nah an seinen Körper zog. Tränen rannten wiedermals, wie sooft die letzten Tage, an seinen Wangen herab, während sein Körper leicht zitterte vor Trauer. Kai hatte gedacht, dass er nicht mehr würde weinen können. Doch er hatte sich geirrt, wie sooft hatte er sich geirrt... Doch als er wieder hinaus auf Rom blickte, das er den Flammen beinahe gänzlich übergeben hatte, festigte sich ein Gedanke in seinem Herzen, den er seit einigen Nächten bereits bedachte. Heute wird es geschehen. In dieser Nacht soll es sein! < ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Es war heiß und stickig. Der Sommer war wieder ins Land eingekehrt und so waren die Nächte meist schwer zu überwinden. Erschrocken und schweißgebadet fuhr Tala mitten in der Nacht aus seinem Schlaf. Hastig blickte er sich um und griff sich daraufhin mit einer Hand an die Stirn, um sich den Schweiß fortzuwischen. Erleichtert stellte er fest, dass alles nur ein schlechter Traum gewesen war... Neben ihm schlief Aidria ruhig und sanft. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen beugte Tala sich zu ihr hinunter und küsste sie sacht auf die Wange, dann schlug er die dünne Decke von sich und stand auf. Rasch zog er sich an und schlich sich schließlich aus ihrem Schlafgemach, durch das der Kinder. Diese schliefen ruhig. Der Tag war auch für sie anstrengend gewesen und so hatten sie einen tiefen Schlaf. Tala blieb nochmals stehen und wagte es zu seinem jüngsten Sohn, Achilles-Phillipus zu blicken. Dieser schlummerte seelenruhig, wie ein kleiner Engel, in seiner Wiege und schien in wundervollen Träumen zu sein. Tala selbst nahm seinen Weg wieder auf und trat hinaus auf die Säulengänge, die von großen Fackeln beleuchtet waren. Der Oberbefehlshaber musste wieder an den Alptraum zurückdenken, als er weiterging. Er hatte Kai in diesem gesehen. In purer Finsternis und mit einem leblosen Blick. In der Hand hielt er den Dolch seines Vaters. Dieser war von Blut besudelt, während eine Wunde stark blutete. Man hatte Kai mit dem Dolch mitten ins Herz gestochen... Es war ein grässlicher Anblick gewesen. Und nun wollte Tala sich vergewissern, dass nichts dergleichen geschehen war, wodurch er noch einen Schritt schneller ging und die wenigen Soldaten, die ihre Runden in der Nacht im Palast zogen, einfach ignorierte, wie auch ihre ehrfürchtigen Grüße. Es dauerte einige Zeit, da er endlich doch an Kais Gemächern angelangt war und diese leise betrat, um die nächtliche Ruhe des Kaiser nicht zu durchbrechen. In den Vorräumen, die immer noch von Flammen beleuchtet waren, hielt sich keiner mehr auf und als Tala durch samtweiche Vorhänge in den Schlafsaal eintrat, fand er Kai nicht in seinem Bett liegend vor. Leichte Panik stieg daraufhin in Tala auf. Er wollte nicht noch einmal jemandem verlieren... Und vor allem nicht Kai, der ihm so viel bedeutete! Schnell wirbelte der Rothaarige daraufhin herum und eilte aus den Gemächern des Kaisers zur Mitte des Palastes hin, wo sich die Konzilräume befanden. Vielleicht würde Kai dort sein!? Doch selbst, als er danach einige Zeit durch die Räume gegangen war und Kai gesucht hatte, fand er ihn nicht. Schließlich brach er zum Thronsaal auf. Und als er den samtroten Teppich entlang in den riesigen Raum schritt, rann ihm ein erleichtertes Seufzen über seine Lippen... Er hatte Kai endlich gefunden. Dieser saß gedankenverloren auf seinem Thron und hielt einen Dolch in der Hand. Tala musste nicht noch einmal hinschauen, um zu wissen, welcher Dolch dies war. Es war der Dolch der Kaiser. Jener Dolch, den Kai von seinem Vater erhalten hatte und der die Kaiser auswies, wie früher ihre Tiere, die sie als Zeichen verkörperten. Kai hatte im Übrigen den Adler als sein Zeichen behalten, obgleich Dranzer nicht mehr an seiner Seite verweilte. Es war ein letztes Geschenk an den weißen Greifvogel gewesen. Ein Dank... Tala musterte zugleich seinen silbernhaarige Freund, der trotz der beinahe unbedeutenden Zeit seiner Regenschaft - wenn man sie mit anderen Kaisern verglich - schon stark mitgenommen wirkte, als er ihm näher kam. Doch er konnte mit großer Erleichterung feststellen, dass nirgends eine Verletzungen am Körper des Kaisers sichtbar war. Nur weißer Stoff lag unter Kais Füßen, zerfetzt und zerschnitten. Etwas traurig blickte Tala auf die Überreste der Toga. Es war Kais Heiratsgewand gewesen. Er hatte es also zerstört... Der Rothaarige konnte sich noch genau daran erinnern, wie Aidria nach ihrer Rettung ihre Toga an Ray weitergegeben hatte und letztlich war Ray mit diesem Gewand verbrannt worden... Kai blickte im selben Moment, da Tala vor ihm stehen blieb, auf und schaute seinen alten Freund aus roten Augen an. Seine Wangen waren ebenso gerötet durch das Weinen, doch die Tränen waren wenigstens schon vor einiger Zeit versiegt. Unmittelbar darauf jedoch, breitete sich ein fröhliches Lächeln auf Kais Lippen aus. Er stand auf und kam auf Tala zu, der bewegungslos an der gleichen Stelle verweilte. Im nächsten Moment warf sich Kai seinem Freund an die Brust und schluchzte leise, dann wurde es still um sie. Im drauffolgenden Augenblick jedoch spürte Tala, wie Kai ihm den kaiserlichen Dolch in die Hand legte und immer noch mit den Kopf an seiner Schulter verweilte. "Tu' mir diesen einen Gefallen mein Freund, halte den Dolch für mich." Tala verstand die Aussage nicht recht, hielt den Dolch jedoch in seiner Hand, während Kai zu ihm aufblickte und immer noch lächelte. "Du warst mir immer ein guter Freund. Hast mir beigestanden und geholfen in jeglicher Lebensituation. Ich danke dir, Tala. Ich werde das immer in Erinnerung behalten. Vergiss mich nicht." Tala war so verwundert über die Aussage, dass er nicht rechtzeitig reagieren konnte, als Kai seine Arme um ihn schlang und sich an ihn drückte, während die Klinge des Dolches in seinen Körper stieß. Der Dolch verfehlte nur knapp des Silberhaarigen Herz und fügte ihm somit eine tödliche Wunde zu... Erschrocken konnte Tala nichts tun. Er war erstarrt, während Kai sich wieder aus der Umarmung löste, dem Rothaarigen einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte und leise daraufhin wisperte: "Ich danke dir, mein Freund." Im nächsten Moment schlossen sich seine Augen und er fiel nach hinten, wodurch Tala schlagartig wieder in die Gegenwart zurückgerissen wurde und ihn auffing. Rasch zog er ihm den Dolch aus der Wunde, woraufhin fiel Blut aus ihr strömte und jenes Talas Gewänder völlig besudelte. Doch dieser war zu verzweifelt, als dass er sich um so etwas Belangloses scherte. "Kai! Nein, Kai... W-Was hast du nur Dummes gemacht?! Wie kannst du mir so eine Schuld auferlegen, Kai! Bitte, b-bitte nicht -!" Schluchzend nahm er ihn in seine Arme und hörte nur noch das sehr schwache Atmen des Kaisers. "Du trägst keine Schuld. Dies ist der Weg, den i-ich g-gewählt habe. D-Du hast mir beigestanden. Dafür, danke ich dir, Tala." Ein letztes Mal öffnete Kai seine Augen für diesen Satz und grinste gequält. Er erhob seine Hand und wollte sie an Talas Wange legen, um ihm die Tränen fortzuwischen, doch ehe sie diese erreichte, fiel sie leblos wieder zurück. Zugleich schloss Kai seine Augen und tat seinen letzten Atemzug, geborgen in den Armen seines besten Freundes... Tala griff mit Tränen in den Augen nach dem kaiserlichen Dolch, an dem das Blut seines Freundes klebte. Er bürdete sich die Schuld für den Tod seines Freundes auf, auch wenn dies der Wunsch des Jüngeren gewesen war. Es hätte nicht so enden dürfen... Doch nun war Kai wenigstens wieder glücklich mit Ray vereint und Tala wusste, dass auch er eines Tages seinen Freund würde in die Arme schließen können. So lange würde er warten und ihn hier auf Erden vertreten... Sanft legte Tala Kai zu Boden und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Lebe wohl, mein geliebter Freund. Auf dass wir uns wiedersehen mögen in einer besseren Zeit." Langsam stand er daraufhin auf und blickte auf den Dolch in seiner Hand. Etwas zögernd hob er ihn an und stach sich schließlich damit in seine Wange. Blut lief an seinem Gesicht herab. Doch es machte ihm nichts aus. Selbst, dass eine Narbe bleiben würde, war ihm egal. Er hatte somit aber wenigstens eine Kennzeichnung, die ihn für den Rest seines Lebens dran erinnern würde, in welcher Schuld er bei seinem Freund noch stand. Und diesen würde er gewiss niemals vergessen, denn auch er würde auf ihn und Aidria herabblicken und sie behüten in ihren vielen weiteren Jahren... Dem war sich Tala sicher und er dankte seinem Freund dafür. Doch vor allem freute er sich schon darauf, nach seinem Tode, den er abwarten würde, seinen Freund endlich wieder in die Arme zu schließen und ihm ins Ohr zu flüstern, wie sehr er ihn doch liebte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die Jahre kamen und gingen. Zogen ins Land ein und verschwanden wieder wie leise Schatten. Talus Phillipus Arabs wurde vom Alter eingeholt und verbrachte dennoch weiterhin sein Leben damit, die kaiserlichen Pflichten Roms zu erfüllen. Er war ein starker und gerechter Kaiser. Sein Volk liebte und respektierte ihn, so wie er die Menschen achtete. Selbst die Christen hatten sich zur Ruhe gebetet und von Kanus Curdelus hörte man sein jenem schicksalhaften Tag vor so vielen Jahren nie mehr etwas wieder... Man munkelte jedoch, dass auch er, wie so viele andere vor ihm, durch Talus Schwert gefallen sei. Aidria war nun rechtmäßig die Frau an Talas Seite, nachdem man die Totenfeier des ehemaligen Kaisers vollendet hatte und die Überreste nach dessen Verbrennung zu denen seines Geliebten, in ein unterirdisches, steinerndes Grab gelegt hatte... So wie Kai bei Ray zuvor Drigger in einer fast unsichtbaren Gestalt bemerkt hatte, hatte auch Tala einen Adler aus der Asche entsteigen sehen und hatte Dranzer lächelnd nachgesehen, wie dieser am schwarzem Himmelszelt verschwunden war. Zwar hatte er einige Zeit um seinen Freund getrauert, wie auch Aidria und die Kinder es getan hatten, doch Tala wusste nun einmal, dass Kai und er sich eines schönes Tages wiedersehen würden. So fiel es ihm etwas leichter mit seiner Tauer und dem oftmals wiederkehrenden Schmerz dieses schweren Verlustes umzugehen... Dafür hatte Talus die Jahre genoßen, in denen er mitansehen durfte, wie seine Kinder aufgewachsen waren. Jene hatten letztlich erfahren, dass er ihr wirklicher Vater war. Zum Erstaunen ihrer Eltern, hatten sich die Kinder damit besser abgefunden als erwartet und so hatte das richtige Familienglück doch noch in ihrer Mitte einkehren können. Mittlerweile war Tala schon alt, aber sein Kampfgeist war noch immer nicht erloschen... Xevian hingegen hatte unter Dichtern und Philosophen studiert. Seine räuberische Art war gänzlich von ihm gewichen und mit dem Tatendrang seiner jungenhaften Jahre verschwunden. Nun war auch er ein Gelehrter der Philosophie und zog im Land herum, um Kinder zu unterrichten. Seine Frau, die bereits ein Kind von ihm erwartete, folgte ihm dabei. Artemis liebten ihren Mann über alles und war glücklich, Xevian endlich ein Kind zu schenken, das sie sich gewünscht hatten und das Tala stark mit Stolz erfüllte... Megara hingegen hatte sich, obgleich es eigentlich nicht sehr ansehnlich war, der Medizin gewidmet und war zu einer willenstarken wie mutigen Frau geworden, die jedem half wo sie nur konnte. Sie war zugleich zu einer wundervolle Frau herangewachsen und hatten erst vor einiger Zeit einen jungen, schönen Mann gefunden, dem sie ihr Herz geschenkt hatte. Dieser hatte jedoch erstaunlicher Weise, eine leichte Ähnlichkeit mit Kai und Aidria, wie auch Diana und Apollon, waren am anfangs sehr misstrauisch diesem Jungen gegenüber gewesen. Jedoch schwiegen die führen beiden Götter darüber, dass sie insgeheim Hades wiedergeborene Seele in dem Jungen verspürten - es hätte Tala ja doch nur aufgeregt... Diana und Max hatten sich zugleich ein kleines Weingut mit Haus außerhalb Roms erstanden und lebten dort nun glücklich. Taius hingegen war zum Oberbefehlshaber aufgestiegen und musste von Legion zu Legion reisen. Apollon begleitete ihn dabei und verweilte immer an der Seite seines Geliebten. Und Achilles-Phillipus... Nun, er war zu einem starken und tapferen Mann geworden, der durch sein ungestümes Gemüt keinem Abenteuer aus dem Weg ging. Auch er zählte zu den Kämpfern des großen, römischen Heeres und bestritt immer wieder Kämpfe und Schlachten an der Seite seines Vaters. Wenn er dies nicht tat, hielt er sich im Kolosseum auf und betrachtete einige Spiele, die jedoch nicht mehr um Leben und Tod, sondern allein aus Freude und zur Ehre des Kampfgeistes abgehalten wurden. Der Kaiser selbst genoß sein Leben in vollen Zügen, neben seinem Amt, jeden Tag mit seiner geliebten Aidria... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Wie so jeden Abend, saßen sie gemeinsam am Brunnen im Garten und hießen die Nacht willkommen. Aidria lag wie früher, als sie noch jung gewesen waren, in den Armen ihres Mannes. "Glaubst du, wir sehen sie eines Tages wieder?", fragte sie unerwartet und blickte zu ihrem Gatten auf. Es war ein Thema, das beide schon lange nicht mehr angesprochen hatten, auch wenn beide - oftmals in Begleitung ihrer Kinder - mindestens an zwei Daten im Jahr die Gräber ihrer alten Freunde besuchten. Der angesprochene, in die Jahre gekommene Talus wandte sich von dem Ausblick des ruhigen Abends im Garten ab und erwiderte mit einem Lächeln: "Ja, ich denke, dass sie uns bereits erwarten. Sie werden uns glücklich zuwinken, wenn wir ihnen entgegen kommen. Doch wann dies sein wird ist ungewiss. Doch was auch kommen mag, wir werden gemeinsam diese neue Zukunft erwarten, denn das was Menschen für die Zeit sterblich macht, hatten selbst früher die Götter ersehnt. Es war insbesondere unsere Liebe und unsere tiefe Freundschaft, welche letztlich die Zeit überdauert und ewiglich hält." ^°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^*<*<*<*< <*<*<*<^ °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^ ^~Amicus optima vitae possessio ~^ ^~Prope est a te, teus tectum est, intus est~^ ^~ Per omnia saecula Saeculorum ~^ Autem ^~Tempora mutantur nos et mutamur in illis ~^ Et ^~ Mors certa, nora incerta~^ Sic ^~ Tempus edax rerum ~^ ^~ Quicoquid aetatis retro est, mors tenet ~^ Autem ^~ Non omnis moriar~^ ^oooooooooooooooooooooo^*<*<*<*<>*<*<*<*^oooooooooooooooooooooo^ >^~ Ego sum via, vertias et vita~^< So sprach der Herr und schenkte Leben... ^oooooooooooooooooooooo^*<*<*<*<>*<*<*<*^oooooooooooooooooooooo^ >^~* The End *~^< Übersetzung Der Freund ist das beste Gut des Lebens Er ist bei dir, er ist mit dir, er ist in dir Von Ewigkeit zu Ewigkeit Aber Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen Und Der Tod ist gewiss, seine Stunde jedoch nicht So zernagt die Zeit die Dinge / alles Und was von unserem Leben hinter uns liegt, hat der Tod Aber ICH WERDE NICHT GANZ STERBEN... ^ooooooooooooooooooooooooo^*<^*<^*<>^*<^*<^*<^ooooooooooooooooooooooo^ ( 2 ) Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben... ^oooooooooooooooooooooooo^*<^*<^*<>^*<^*<^*<^ooooooooooooooooooooooo^ So, das wäre also geschafft und ad acta gelegt! Doch es ist noch nicht vorbei! Nein, der Epilog wartet natürlich noch und den gibt's dann in 2 Wochen, wenn ich wieder zurück bin! Ich hoffe sehr, dass nicht all' zu viele wegen diesem Teil enttäuscht sind, weil es ein Sad End war. Aber jede Münze und Medaille hatte bis jetzt immer zwei Seiten!!! Also werden wir uns hoffentlich zum Epilog hin wiedersehen! Bis dahin wünsche ich Euch superschöne Ferien und das Ihr Euch gut von mir und meinem Hang zum Dramatischen erholt und wieder für etwas Schönes von mir bereit seid, denn ich habe die Happy-End-hoff-Leser nicht vergessen!!! Ich jedenfalls würde mich sehr freuen Euch wieder zu sehen/ lesen und Eure Comments durchzustudieren :) Solange... Vale!!!(Leb wohl) P.S: Das Lateinische am Ende der Story ist sehr frei übersetzt, wundert Euch also bitte nicht, wenn etwas merkwürdig oder anders bei Eurer eigenen Übersetzung klingt! Ich habe dieses Mal nämlich auf faul geschaltet und hab lieber meine Nase in ein Buch mit römischen Sentenzen gesteckt und diese mit ihrer freien Übersetzung übernommen! Knuddelz, Eure Marli-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)